Austin Seven und Morris MINI Minor Austin Seven und Morris Mini Minor
Mit den fast baugleichen Modellen Austin Seven und Morris Mini Minor nahm die „Mini-Manie” 1959 ihren Anfang. Äußerliche Erkennungsmerkmale des kleinen Automobils: Außen liegende Schweißnähte zwischen Kotflügeln und Karosserie - die ein technisch anspruchsloses Handling und damit eine preiswertere Produktion gewährleisteten - sowie außen liegende Türscharniere. Kurze Karosserieüberhänge und ein langer Radstand gaben dem Wagen dabei ein unverwechselbares Aussehen. Die Innenausstattung folgte dem Minimalprinzip, war aber durchaus innovativ. Zum Öffnen der Tür diente ein einfacher Seilzug - ein Tribut an die bis zur inneren Türhaut reichenden Ablagekästen. Dadurch vergrößerte sich im Innenraum die „Armfreiheit” erheblich! Darüber sorgten (effektive) Schiebefenster für die Frischluftzufuhr. Unter der Frontscheibe befand sich statt eines Armaturenbretts eine Ablage. In deren Mitte war das Zentralinstrument mit Tachometer und Benzinuhr platziert. Somit war auch ein gesteigertes Raumgefühl „nach vorn” entstanden.
„Classic-Car-Concept”
Ursprünglich hatte Leonard Lord angeregt, dass neue Auto „Newmarket” zu nennen. Beabsichtigt war damit, sich an der „Vergabe” von Städtenamen (Cambridge, Westminster, Oxford etc.) anderer Modelle zu orientieren. Natürlich auch eine Anspielung auf den „neuen Markt”, den das Fahrzeug erobern sollte. Doch kurzfristig stimmte der Vorstandsvorsitzende der British Motor Corporation (BMC) einer Namensgebung in Anlehnung klassischer Erfolgsmodelle zu: Austin Seven sowie Morris Minor.
„Luxus Lounge”
Der Standardversion folgte später eine DeLuxe Versionen und hatte folglich eine „bessere”Ausstattung, wie besser gepolsterte Sitze, verstellbarer Beifahrersitz, Aschenbecher, Teppich statt Gummimatten im Fußraum sowie zu öffnende Seitenscheiben im Fond. Eine Heizung gab’s bei allen Modellen nur gegen Aufpreis. Das Ur-Mini Modell von 1959 hatte einen quer eingebauten 848 cm³ - Frontmotor (A-Serien Motor) mit einer Leistung von 34,5 PS. Das Getriebe war direkt unterhalb des Motors angeflanscht und wurde mit diesem in einem gemeinsamen Ölkreislauf geschmiert. Das Auto verfügte vorne und hinten über Trommelbremsen - darüber „drehten” sich 10 Zoll Mini-Räder. Das Fahrwerk bestand aus einer Kombination von straffen (kleinen) Dämpfern und einer Gummifederung.
„Salon Car(ré)”
Dem Wunsch nach noch mehr Luxus kam BMC 1961 nach, indem die Modellvariante Super Saloon ausgeliefert wurde. Diese konnte äußerlich mit einer Zweifarbenlackierung sowie speziellen Stahlfelgen mit verchromten Radzierblenden aufwarten. Im Inneren reichte der Teppich nunmehr bis zum Kofferraum und es wurde das „ovale” Kombiinstrument und ein Zündschloss eingeführt; dies ersetzte den „Startknopf” am Fahrzeugboden. Eine wirkungsvollere Geräuchdämmung und ein Motorlüfter - der das Antriebsgeräuch eminent drosselte - waren weitere „Eckdaten”. Kurze Zeit später wurden die Varianten „de Luxe und Super Saloon zur „Super de Luxe”-Version zusammengefasst. Im Jahr 1962 änderte sich die Namensbezeichnung des Autos in „Austin Mini bzw. Morris Mini” statt Austin Seven bzw. Morris Mini Minor.
Technische Daten
Vier Zylinder, Reihe, vorn quer • BohrungxHub 62,9x68,3mm • Hubraum 848 cm³ • Ventilbetätigung über Stoßstangen • Leistung 25 kW (34,5 PS) bei 5500/min, max. Drehmoment 60 Nm bei 2900/min, Verdichtung 8,3:1 • Vierganggetriebe (2. bis 4. Gang synchronisiert) • Vorderradantrieb • Zahnstangenlenkung • Trommelbremsen vorne/hinten • Reifen 5.20/10, Räder 4Jx10 • L/B/H 3050/1410/1350 mm • Radstand 2036 mm • Kofferraum 116 L, Tank 25 L • Einzelradaufhängung mit Querlenkern und Gummifederung • Leergewicht 615 kg • Beschleunigung 0-100 km/h in 33 s • Spitze 115 km/h • Verbrauch 6,5 Liter S/100 km •
Austin Seven
Morris Mini Minor
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Letzte Änderung am 5.9.2011, 17:07 von Dietmar
Autoren: Dietmar