Mini in Japan Nippondreams
Auf der Liste der Mini-Importe stand Japan einst an erster Stelle. Und auch heute noch ist Japan's „Mini-Szene” die größte außerhalb des „Vereinigten Königreichs”. Kein Wunder: Englische Autos waren in Japan schon immer eine „Traum”. Bereits im Jahr 1952 schloss die
Austin Motor Company einen Kooperations-Vertrag mit der japanischen „Nissan Motor Company”. Aus dieser Zusammenarbeit entstand ein vollständig in Japan produzierter Austin A50 - allerdings mit einem größeren 1489 cm³ Motor (Insgesamt sollen 28.855 „Austin” bei Nissan von 1953 bis 1959 produziert worden sein).
Seit Beginn der 1960er Jahre ist daher auch der Austin Seven (=Mini) auf den Straßen im „Land der aufgehenden Sonne” zu sehen. Mitte der 1970er Jahre avancierte der „kleine Brite” in Japan sogar zu einem absoluten Kult-Auto - insbesondere die „
Mini-Cooper-Version”. Und als japanische Autohändler emsig die „letzten” Cooper-Cars ins Land holten, explodierten die Preise für dieses Auto enorm, das dadurch zum absoluten Statussymbol für die High Society wurde!
Als der Mini Cooper nunmehr nicht mehr produziert wurde, ließen die Japaner nicht locker. Anfang der 1980er Jahre legte sich „Austin Rover Japan” Chef Cedric Talbot mächtig ins Zeug für eine getunte „Cooper” Exportversion - ohne Erfolg. Die Vorstandsebene in
Longbridge winkte ab. Auch der im Auftrag von „Austin Rover Japan” von
John Cooper entwickelte Mini Mayfair mit einem 1275 cm³ Metro-Motor scheiterte zum Leidwesen der „Japaner” am Veto in „England”. Das bewirkte allerdings, dass der „Cooper-Teilehandel” in Japan enorm florierte. Somit wurde ein neu gestaltetes „Tuning-Kid” mit Cooper-Schriftzug nach Fernost exportiert. Sein „Kodo”: Ein modifizierter Zylinderkopf, Doppelvergaser, „anderer” Luftfilter und ein Sport-Auspuff. Damit steigerte man den 998 cm²-Motor des Mini von 42 PS auf beeindruckende 64 PS.
Reis(e) Remake
Den Japanern gelang es schließlich (mit der Unterstützung von John Cooper), Graham Day (ab 1986 „Leyland-Chef”) zu einem Cooper - Remake zu bewegen. Denn dieser hatte nicht die ablehnende Haltung seiner Vorgänger Donald Stokes und Harold Musgrove für dieses Projekt. Und nun konnte man 1990 den Mini Cooper RSP (RSP=Rover Special Products) „auf die Reise” schicken! Von dieser Version wurden 1650 Fahrzeuge hergestellt, 600 davon gingen nach Japan. Ausgestattet war das Auto mit einem Cooper Mk II-Kühlergrill, Glasschiebedach, „Cooper” Aufkleber an den Seiten, auf der Motorhaube die „Cooper-Streifen” sowie Minilite Alu-Felgen. Der „Innenraum” stammte vom Mini 30 - mit eben Teilledersitzen und Lederlenkrad. Da sich der „RSP” sehr gut verkaufte, beschloss Rover im September 1990, den Cooper wieder „regulär ins Programm” aufzunehmen.
Zahlreiche Sondermodelle wurden von „Austin Rover Japan” im Verlauf der 1990er-Jahre eigens für Japan „entworfen”: Mini 1300 S, Mini Brighton, Mini Belfast, Mini Canvas Top, Mini Tartan, Mini Mr. Bean und Mini Cooper BSCC Limited sind die Bekanntesten. Und nicht zuletzt der 1988 bis 1991 produzierte
E.R.A. Mini Turbo, der fast ausschließlich an die „Söhne und Töchter Nippons” ging. Allerdings hatten die Japaner in dieser Hinsicht schon 1980 ihrer „Kreativität” freien Lauf gelassen: Im Jahr 1980 wurde bereits eine 1300er Turbo-Version verkauft.
Japanische Cooper Conversion