Mini Varianten Der MINI und seine engsten Verwandten
The First Die ersten 3 Werksprototypen sollen im April 1959 per Hand im
British Motor Corporation (BMC) Werk in
Longbridge entstanden sein - und Albert Green (Vorarbeiter im Austin-Stammwerk in Longbridge) montierte im Zuge der Produktionsvorbereitung eine Minikarosserie in nur 7 Stunden. Somit ging es Schritt für Schritt auf die Serienfertigung des Mini zu. Als erster - auf der Fertigungsstraße gebauter - „Serien-Mini” gilt das Auto mit der Identifikationsnummer 621 AOK.
Natürlich konnte damals keiner erahnen, dass der Mini in seiner elementaren Grundform 41 Jahre gebaut werden sollte. Und in diesen „gut” vier Jahrzehnten kam es zu einer interessanten Entwicklung mit zahlreichen „Ausbaustufen”, die zu einer ebenso interessanten Differenzierung der
Modelle Mark I bis VII führten. Vorgestellt wurde der Mini der automobilen Fachpresse auf dem Erprobungsgelände der britischen Armee in Surrey und auf der Londoner Automobilshow erstmalig am 26. August 1959.
The LastDas Ende einer Ära: Ebenfalls in Longbridge rollte am 04.Oktober 2000 der letzte „Mini-Classic” mit der Nummer 5 387 862 vom Band. Unter den Klängen der Filmmusik von "Charlie staubt Millionen ab" (The Italian Job) steuerte das britische Pop-Idol Lulu einen roten Mini aus der "Fertigungsstraße" - und die ganze Welt „Shout”e zu!
The Family
Austin Seven und Morris MINI Minor
Mit den „Parallel-Modellen” Austin Seven und Morris MINI Minor wurde die „Mini-Familie” gegründet. Das Ur Mini-Modell von 1959 hatte einen 848 cm³ - Motor und vorn und hinten Trommelbremsen. Der Standardversion folgte später eine DeLuxe Versionen und hatte folglich eine „bessere”Ausstattung, wie Z. B. zu öffnende Seitenscheiben im Fond. Hinter dem Ur-Mini steckte ein genialer Kopf -
Alec Issigonis - und ein leistungsstarkes Team -
Das BMC-Team von Alec Issigonis , wodurch dieses Autos möglich wurde.
MINI Van
Im Januar 1960 (also schon fünf Monate nach der Vorstellung der Mini-Limousine) erschien der
Mini Van mit verlängertem Radstand und geschlossenen Seitenteilen - konzipiert als Zweisitzer. Ein praktisches Nutzfahrzeug, das in vielen „Dienstleistungsbereichen” eingesetzt wurde. Dementsprechend wurde dieser Typ mit einer einfachen Grundausstattung versehen, wie z. B. dem farblich integrierten Frontgrill. Im Innenraum fehlte ein Teppich ebenso wie eine wirksame Geräuschdämmung. Ende 1982 wurde die Mini Van - Produktion eingestellt.
Austin Countryman und Morris MINI Traveller
Nachdem der Van ein großer Erfolg war, stellte BMC im September 1960 zwei identische Kombiversionen vor, die sowohl einer professionellen Nutzung dienten, gleichwohl aber auch für Familien geignet sein sollten. Diese Modelle
Mini Countryman und Traveller unterschieden sich nur in wenigen Details. Ausgestattet waren sie u. a. mit einer umklappbaren Rücksitzbank und hinteren (schiebbaren) Seitenscheiben. Zunächst wurden diese Modelle mit einer Holztäfelung (Woody genannt) ausgeliefert. 1962 erschien dann eine (Metall)-Ausführung ohne „Holzapplikationen”, die entsprechend preisgünstiger angeboten wurde. Zunächst waren diese Kombivarianten mit dem 848 cm³ Motor ausgerüstet. Mit der Einführung der Mk II Modellreihe erhielten die Autos den stärkeren 998 cm³ Motor. Im September 1969 wurde die Produktion der Kombimodelle eingestellt. Als Nachfolge-Modell wurde der
Mini Clubman Estate auf den Markt gebracht.
MINI Pick-up
Bei diesem im Januar 1961 vorgestellten „Typ” handelte es sich um eine Ausführung mit „kurzer” Front für Fahrer und Beifahrer und einer offenen Ladefläche. Der
Mini Pick-up war ein „Kleintransporter”, der sich im unteren „Preissegment” ansiedelte und dadurch für viele Gewerbetreibende interessant bzw. erschwinglich wurde.
Riley Elf und Wolseley Hornet
Diese edlen und konservativen Ausführungen wurden von 1961-1969 gebaut und waren für „gehobene Ansprüche” gedacht. Äußerlich zu erkennen waren
Riley Elf und Wolseley Hornet durch folgende Merkmale: Traditionsgrill (zur Erinnerung der einstigen Nobel-Marken „Riley” und „Wolseley”), Stufenheck (mit relativ großzügigem Kofferraum) und aufwendiger Zweifarbenlackierung. Eine edle Lederausstattung und Holzarmaturenbrett (Riley) bzw. holzunterlegtes „Tacho-Ei” (Wolseley) sowie Kurbel- statt Schiebefenster gaben ihnen eine besondere Note.
MINI Cooper und Cooper S
Der
Mini-Cooper war die „sportliche Variante” des Minis und verzeichnete zahlreiche Renn- und Rallye-Erfolge.
MINI Moke
Dieser „kämpferische” Verwandte war für Militärzwecke entwickelt worden, bewährte sich aber nicht. Um so mehr gewann er als „Freizeit- und Funmobil” große Popularität. Der
Mini Moke (Eselchen) wurde in England von 1964 bis 1968 gefertigt. Nach seiner Produktionseinstellung baute man ihn jedoch in anderen Ländern (vor allem in Australien und Portugal) in Lizenz weiter. Während die „militärische Version” auch zwei Motoren hatte, begnügte sich die „Zivilistenausführung” mit nur einem Motor.
MINI Clubman
Ende 1969 wurde dieses „geliftete” Modell mit einer verlängerten und eckigen Frontpartie eingeführt. Der
Mini Clubman wurde auch in einer „sportlichen” Version als 1275 GT und in einer Kombiversion als Clubman-Estate angeboten.
MINI 1100 Special
Zum 20. Geburtstag des Mini im Jahr 1979 erschien das Sondermodell 1100 Special mit dem 1098 cm³ Motor vom Clubman. Austattungsmerkmale dieser „Edition” waren u. a.: Vinyl-Dach, die Kotflügeverbreiterungen des Innocentis und die Instrumente des 1275 GT. Als Basis diente der schon seit 1976 in Belgien (
Seneffe) serienmäßig gebaute Mini Special.
MINI Cabrio
Von 1993 bis 1996 gab es von Austin-Rover ein Werks-Cabriolet. Diesem „Luftikus” wurden für die notwendige „Steifigkeit” eine Reihe von Verstärkungen eingebaut: Zusätzliche Quertraverse unter den Vordersitzen, ein zusätzliches Blech unterhalb der Rücksitze, parallele Schwellerversteifungen sowie Verstärkungen an der B-Säule. Motorisiert war das umfangreich ausgestattete Cabrio (Sportsitze etc,) mit dem 1275cm³ SPI-Motor. Wegen seines hohen Preises fand das Werks-Cabrio aber nur wenige „Abnehmer”.
Davor und danach gab es aber auch weitere Cabrio-Umbauten (z. B. Lamm, Leiningen&Hammel).
MINI Innocenti und Innocenti Cooper
Innocenti war ein italienisches Autowerk, das den Mini bzw. Mini Cooper von 1965 bis 1975 im Lizensbau herstellte. Von 1972 bis 1975 gehörte das Unternehmen direkt zu British Leyland.
Innocenti-Minis waren besonders attraktiv und luxuriös ausgestattet. So hatte der „Inno”-Cooper ein besonders reich bestücktes Armaturenbrett. Äußerlich zu erkennen war dieser „italienische Verwandte” vor allem an dem Dreiecksfenster in den Türen. Die Kombi-Version wurde als Mini t (Traveller) bezeichnet.
Authi MINI
Authi war die Abkürzung für Automoviles de Turismo Hispano Ingleses.
Authi Minis waren Lizensbauten aus Spanien, die sich gegenüber den britischen Minis, aber auch den italienischen „Innocentis” durch ein eigenes „Motorarrangement” auszeichneten. Authi Minis wurden von 1968 bis 1975, der Authi Mini-Cooper von 1973 bis 1975 gebaut.
MINI IMA
Beim Mini IMA - Industria de Montagem Automoveis - (belgische Karosseriebaufirma - auch bekannt für die Produktion von Mercedes Kombis „Heckflosse und Strich-Acht”) handelt es sich um ein Kombi-Modell, das allerdings in Portugal gebaut wurde und sich i. d. R. durch eine einteilige Hecktüre mit oberen Anschlägen vom „englischen”
Mini Countryman und Traveller mit seinen zwei Hecktüren unterscheidet.
MINI-Mascot
In Dänemark wurden Minis bis 1981 unter dem Namen „Mascot” verkauft , da die „Rechte” am Namen Mini bereits vergeben waren. "Mascot" war ursprünglich ein britischer Automobilhersteller, der in den Jahren 1906/07 einige „Typen” auf den Markt brachte - von dem man aber nur wenig weiß.
MINI CORD
Der MINICORD ist eine „spätere” Lizenzproduktion aus Venezuela, die auch in andere Länder Amerikas exportiert wurde. Gebaut wurde er von 1991 bis 1995 von der Firma FACORCA (Fabrica de Motores dort Carrocerias). Insgesamt wurden 1309 Fahrzeuge produziert. Dabei lieferte Rover den Motor (998 cm³) sowie die „Antriebstechnik” und FACORCA ergänzte das Auto um eine eigene Glasfaser - Karosserie. Die finanziellen Mittel für die Maschinen und Werkzeuge zur Herstellung einer Metall - Karosserie konnten von FACORCA nicht aufgebracht werden. Im Übrigen soll diese „Glasfaser - Version” eine bessere Geräuschdämmung als die „metallische Variante” gehabt haben. Das Gewicht des MINICORD entsprach allerdings dem des „Metall-Mini”! Es wurden drei Modelle angeboten: Basic, Sport und Super Sport (der eine Lederausstattung, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und Alufelgen hatte). Obwohl es eine Mini-Variante mit einem hohen Qualitätsniveau war, wurde 1995 die Produktion mangels Nachfrage eingestellt.
Leykor MINI
In Südafrika wurde von BMC (später Leykor - Ley=Leyland, Kor=Korporasie, das afrikanische Wort für Corporation) der Wolseley 1000 in kleiner Stückzahl produziert. Eine Mischung aus der „noblen” Front des Wolsely Hornet und des „Standard”-Minis. In den Türen - mit außenliegenden Türscharnieren - befand sich ein „festes” Dreiecksfenster. Das Fahrwerk hatte die Hydrolastic-Federung. Angetrieben wurde das Auto durch den bekannten 998 cm³ Motor des „Hornet”. Im Innenraum befand sich das „Tachoei” mit Geschwindigkeitsanzeiger, Öldruck- und Wassertemperaturinstrument. Gebaut wurde diese „Misch-Variante” von 1967 bis 1969. Ende 1969 wurde der Wolseley 1000 durch den sogenannten „Mini Mk III” ersetzt. Und bei diesem Modell ging es genau andersherum: Es hatte die „Standard” Mini-Front und den aufgesetzten Kofferraum des Hornet.
MINI-K
In Australien wurde der Mini auch mit dem 1100er A-Serien Motor (1098 cm³) ausgestattet. Die Verkaufsbezeichnung war Mini-K 1100. Dabei stand das „K” - ganz landestypisch - für „Känguruh”! Was wohl assoziieren sollte, dass die „Big 1100 Engine” die „mühelose, unbegrenzte und nie müdewerdende Ausdauer” eines Känguruhs hatte. „Gebeutelt” war diese Variante mit außenliegenden Türscharnieren, „Tachoei” und Kurbelfenstern. Von 1968 - 1972 „sprang” diese Gattung über die Steppe Australiens.
E.R.A. MINI
Dieser pausbackige „GTI-Jäger” war Dank eines Metro-Turbomotors der schnellste Serien-Mini, der je gebaut wurde. Produziert wurde der
E.R.A. Mini Turbo ( E.R.A.=English Racing Automobiles) in den Jahren 1988 - 1991.
MINI Marcos
Zahlreiche Kit-Car Konstrukteure „bedienten” sich des Minis, um jeweils eigenständige Ideen zu realisieren. Ein Kit-Car ermöglichte es ihnen, die maximale Individualisierung eines Fahrzeugs zu erreichen. Begünstigt wurde die „Kit-Car-Kultur” in Großbritannien durch eine spezielle Steuergesetzgebung, die „Eigenbauten” steuerlich günstiger stellte als fertig gekaufte Fahrzeuge. Und für eine solche „Modifikation” erschien darüber hinaus die Konstruktion der vorderen und hinteren Hilfsrahmen des Minis als „fast ideal”. Eine der interessantesten „Ideen” war der
Mini Marcos.