Minigrafie: 44.Osnabrücker Bergrennen Minigrafie: 44.Osnabrücker Bergrennen
4. Osnabrücker ADAC Bergrennen
13.-14. August 2011 Hilter /Borgloh
Schon von weit her hörte man sie dröhnen und röhren, die Motoren der liebevoll getunten Rennfahrzeuge, auf der Jagd nach der besten Zeit den gut 2 km langen kurvigen Berg hinauf.
Für die Anwohner rund um den idyllisch-ländlich gelegenen Ort Borgloh, ein bekanntes, alljährlich wiederkehrendes Spektakel, denn bereits zum 44. mal „verfeinerte” der MSC Osnabrück mit dem beliebten ADAC Bergrennen am Uphöfener Berg den Frühstückskaffee mit einer ganz besonderen Geruchsmischung aus Benzin und Öl.
Automobilsport hautnah, so konnten die zahlreichen Zuschauer und Besucher den Flair dieser besonderen Veranstaltung erleben.
Der Weg zur Bergstrecke führte direkt durchs quirlige Wiesen-Natur-Fahrerlager, wo sich die Technikbegeisterten mit Fachsimpeleien auf den Renntag einstimmten und sich angesichts der Nähe und der Vielzahl der Fahrzeuge viele leuchtende Männer und auch Frauenaugen beobachten ließen.
154 genannte Teilnehmer, aufgeteilt in 29 Klassen gingen dieses Jahr an den Start,
unter anderem aus der Abarth Coppa Mille, der British Car Trophy , aber auch Formel 3000 und vielen anderen.
Besonders auch ein Ex-DTM Opel Astra und ein Ex-DTM Mercedes 190 mit V8 Motoren machten an diesem Wochenende äußerst lautstark auf sich aufmerksam.
Die Publikumslieblinge waren aber sicherlich wieder die zahlreichen getunten Youngtimer…
Opel Kadett C Coupé, Golf 1 GTI, Scirocco 1 GTI, Opel Corsa A und ein alter VW Passat Typ 32, mit klischeetreuem Wackeldackel und Klorolle, festgestrapst auf dem Überrollkäfig. Schöne Idee!
Aber auch Exoten wie der Fiat 128 Coupé und ein Talbot Lotus waren zu sehen, um nur ein Paar zu nennen. Herrlich, diese alten ,optisch und technisch mit Leidenschaft aufs Feinste veredelte Fahrzeuge, in Aktion zu sehen und zu hören. Einzigartig ist und bleibt der Klang dieser alten Motoren.
Nicht zu vergessen, die sympathischen und flinken Fiat Abarths, Minis und NSU TTs, die immer wieder für gute Laune-Gesichter entlang der Strecke sorgten.
Wie immer hatten die Veranstalter auch dieses Jahr keine Wünsche offen gelassen… die Anfahrt, das Parken, die Verpflegung und zu guter Letzt auch die Spielmöglichkeiten für Kinder waren super durchorganisiert. Ein großes Lob dafür!!
Hatte man sich dann ein gutes Plätzchen entlang der Strecke gesichert, hieß es die spannenden Trainings und Rennläufe zu beobachten und die Gänsehaut unter Kontrolle zu bringen, denn die überkam einen des Öfteren, zumindest wenn man das unglaubliche Gebrüll der Motoren nicht als Lärm, sondern als eine Sinfonie leistungsoptimierter Verbrennungsmotoren empfand.
Was stellt man sich unter der Bezeichnung FB 1-Race Taxi vor?? Vielleicht einen 5er M-BMW oder einen Audi RS 6?? …Fehlanzeige…
Der Ein oder Andere glaubte seinen Augen nicht zu trauen als ein, auf diese Bezeichnung hörender, 1962er T1 VW Bulli den Berg hoch brummte! Mit dem sonoren Klang eines Porsche 6 Zylinder Motors und der Technik des 993er Bi-Turbos leistet diese Volkswagen-Kleinbus stolze 408 PS und bringt es so auf gute 230 km/h.
Eckdaten, die so manchen Sportwagenfahrer ins Schwitzen bringen - zu Recht!
Im Fahrerlager konnte man dann später hinter die Kulissen des Kult-Busses schauen und die immense Umbauarbeit des Schweizer Fred Bernhard bestaunen. Mit viel Ahh und Ohh versteht sich…
Die anspruchsvolle Bergstrecke verlangte den Fahrern und ihrem Material wieder Einiges ab.
Mensch und Maschine wurden während der 2,03 km langen Fahrt auf ihre gute Zusammenarbeit geprüft und jeder Haftungsverlust der schwarzen Hochleistungsgummis wurde schmerzlich, zum Glück zumeist nur mit Blechschäden, quittiert. Ja, es ging eng zu auf dem sonst normal befahrenen Landsträßchen,…beim Wettlauf gegen die Zeit bestimmten oft nur Millimeter über Sieg oder Niederlage. Man musste sich eine gute Minute lang dort bewegen, wo man sich sonst mit dem Auto nur ab und an beim Länderwechsel im Urlaub befindet…im Grenzbereich!
Leider, leider hielt sich Petrus diesmal nicht so ganz an die Wetterspielregeln und sorgte nach durchwachsenem Samstag, mit heftigem Regen am Rennsonntag für nasse und lange Gesichter. Aber so ist das nun mal mit dem mitteleuropäischen Wetter, und so ein richtiger Rennfahrer lässt sich davon noch lange nicht den Spaß verderben und stellt sich der Herausforderung dieser gänzlich anderen, schwierigen Bedingungen.
Zusammengenommen war es aber wieder DIE gut organisierte, interessante und kurzweilige Rennsportveranstaltung für Jeder-Mann, Frau und auch Kind die man vom MSC-Osnabrück gewohnt ist …und auch hier gibt es wieder die uneingeschränkte Empfehlung sich das Spektakel im 2012er Kalender anzukreuzen, wenn es zum 45. mal heißt : Der Berg ruft…und die Motoren dann mit Ihrem ganz eigenen Echo antworten.
Das Video findet ihr hier:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Umi7ubQD6LYWeitere Infos und Ergebnisse des Wochenendes sind auch auf der Seite des MSC-Osnabrück zu lesen.
www.msc-osnabrueck.com
Dieser Text wurde in der September 2011- Ausgabe von The Daily Rust veröffentlicht (www.the-daily-rust.com)