Mini Metro „Metro-Feeling”
Der läuft einfach wie auf Schienen!” - Was für die Franzosen die Pariser Metro ist, ist für viele Mini-Fans der „Metro made in
Longbridge”. Auch wenn die englische Metro-Version nicht auf Schienen läuft, so verbindet doch beide das gemeinsame „Metro-Feeling”, das sich beim Austin Mini Metro vor allem durch die „Hydragas-Verbundfederung” bemerkbar macht, eine Weiterentwicklung der
Hydrolastik-Federung des Minis.
Als Ausgangspunkt für den Metro „fühlte” sich das Enwicklungsprojekt
ADO 88 als „geeignet” an (bei Leyland wurde die Entwicklung des Autos unter dem Codename LC8 weitergeführt). Und dass man dieses „Feeling” auf den „Produktionsschienen” des Minis einleiten konnte, war nur von Vorteil.
„Beat The World”
Als am 8. Oktober 1980 British Leyland den Austin Metro auf dem Automobilmarkt präsentierte, stand dies ganz im Zeichen einer Erneuerung. Mit der Einführung neuer wegweisender Produkte wollte man auf dem internationalen Markt wieder „mitmischen”. Zur Namensgebung „Metro” kam es nach einer Abstimmung unter den Angestellten von Leyland (Favorisiert war übrigens auch: Maestro). Der Metro sollte ein neues „aufregendes” Auto sein, das sich an erfolgreichen Modellen wie dem Ford Fiesta messen konnte. So hatten die Metro-Modelle als erste Autos überhaupt die Möglichkeit, die hintere Rückbank in einer 1/3 bzw. 2/3 - Teilung umzuklappen. Die Motorisierung bestand aus den bekannten 998 cm³ (33 kW) und 1275 cm³ (46 kW) Agregaten des Minis - die allerdings gründlich überarbeitet wurden und als „Plus-Motoren” auch für den Mini später an Bedeutung gewinnen sollten. Darüber hinaus war das Auto auch als Metro Turbo mit 70 kW Leistung zu ordern (Der Motor und auch die innenbelüfteten Scheibenbremsen mit Vier-Kolben-Sätteln dieser Variante waren später Bestandteil des
E.R.A. Mini Turbo).
„Williams Birne”
Dass die Williams Birne für „hochprozentiges” steht, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist die „Birne” von Williams Grand Prix Engineering: Der Metro 6R4! Dieses von Williams entwickelte „hochprozentige” 6-Zylinder Rallye-Auto mit 4-Rad-Antrieb wurde 1985 auf die Rennstrecke geschickt. Das 3-Liter-V6-Triebwerk des Cosworth DFV mit zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder sorgte bei diesem „Williams Mini” für ordentlich Dampf. Die auffällige Karosserie wurde aus GFK hergestellt, mit Ausnahme des Aluminium-Daches und der Stahltüren.
Der Metro 6R4 erschien in zwei Varianten. Es gab eine Straßenversion mit 250 PS (184 kW), von denen rund 200 hergestellt und verkauft wurden. 20 dieser Autos mit 416 PS (306 kW) waren allerdings für den internationalen Renneinsatz vorgesehen.
Zu große Schuhe?
Bekanntlich haben es ja Kinder berühmter Eltern immer etwas schwer, an die Erfolge ihrer Eltern anzuknüpfen. Dem Metro ist es nicht anders ergangen. Obwohl es ein sehr fortschrittliches Auto war, konnte es nicht in die Fußtapfen des Minis treten. Denn wie wir wissen, wurde der Mini ja noch gut zwei Jahrzehnte nach Erscheinen des Metros weitergebaut! Für den Metro stand im Jahr 1984 nochmals eine geringfügige Veränderung an - die Spur wurde verbreitert und das Federungssystem leicht verändert. Ab 1990 gelangte das Auto für den Export (nach einem weiteren Facelifting) als
Rover 100 auf den Markt. Im „Mutterland” England wurde die „Bezeichnung” Metro bis eben 1994 weitergeführt. Und da der Mini zunächst nur noch in der 1000er Motorisierung ausgeliefert wurde, missbrauchte man den Metro leider viel zu oft als „Organspender”, um Minis mit dem überarbeiteten und leistungsstärkeren 1275 cm²-Motor aufzurüsten.
Metro 6R41981 führte John Cooper einen eigenen Mini Metro-Cooper ein, der statt der Turbo-Technik mit einem Doppel-Vergaser Set-up ausgerüstet war. John Cooper vertrieb dieses Modell über seine „eigenen” ARG Händler.