Den "größten Coup" landeten die "Mini-Macher" wohl mit den zahlreichen Renn- und Rallye-Erfolgen. Ob bei der Tourenwagen-Europa-Meisterschaft, oder bei der Tulpen-Rallye - stets war das legendäre Kultauto auf den vorderen Plätzen zu finden. Einer der "Väter" dieser großartigen Erfolge war John Cooper. Ein Mann, der nicht nur als exzellenter "Rennwagen-Konstrukteur" bekannt war, sondern ein "Meistermacher", der insbesondere in der Formel 1 ruhmreich war. So gewann John Cooper und sein Renn-Team als erster britischer "Rennstall" zweimal die Formel 1 in der Konstrukteurswertung. Und damit nicht genug: In den Jahren 1959 und 1960 wurde der englische Rennpilot Jack Brabham auf einem Cooper-Climax Formel 1-Weltmeister! Übrigens das erste "Weltmeisterauto" mit Mittelmotor. John Cooper, der schon früh seinen angestammten Platz in der Surbitoner "Cooper Car Company" seines Vaters fand, entwickelte im Laufe der Zeit eine Reihe von erfolgreichen Rennwagen in den verschiedenen Renn-Klassen. Und dabei war damals der Bau eines Rennwagens, bei dem der Motor hinter dem Fahrersitz "saß", schierweg eine Sensation.
Als John Cooper seine Rennleidenschaft dann mit einem Mini verwirklichen wollte, galt es zunächst einmal, gewisse "Irritationen" aus dem Weg zu räumen. Denn nach Meinung des "Mini-Schöpfers" Alec Issigonis war der Mini für den "biederen" Familienvater gedacht, der eher die "soliden" Vorzüge eines sparsamen Automobils zu schätzen pflegte. Und er sah dieses Image des Minis durch das Vorhaben von John Cooper doch arg gefährdet. Den Mini auf die "Serien-Rennpiste" schicken zu wollen, wie es sich John Cooper wünschte: Nein, das mochte sich Alec Issigonis erst gar nicht vorstellen! Aber Issigonis anfänglicher Zurückhaltung, den Mini in einer leistungsgesteigerten Version "herauszubringen", wich dann doch die allgemeine Begeisterung für dieses einzigartige Renngefährt "Mini-Cooper" - für den BMC inzwischen "grünes Licht" gegeben hatte. Alex Issigonis und John Cooper kannten sich ja aus "alten" Tagen, in denen beide noch als aktive Fahrer und Kontrahenten dem Rennfieber erlagen. Hinter dem Steuer eines "schnittigen" Lightweight Spezial hatte Issigonis allerdings gegenüber dem von Cooper pilotiertem Cooper 500 des öfteren das Nachsehen!
Dass der Mini bzw. Mini-Cooper dann letztendlich zur automobilen Legende wurde, lag sicherlich auch an seinen grandiosen Erfolgen bei der Rallye Monte Carlo, der "Königin der Rennereignisse"! Ein im wahrsten Sinne des Wortes "kleiner" Newmarket besiegte 1964 in einem atemberaubenden "Kopf an Kopf-Rennen" das "automobile Oberhaus": Ford Falcon, Mercedes 300 - Markennamen, die wie "auf der Zunge vergehen" - wurden auf die Plätze verwiesen. Und der "Höhenzug" bei der Besteigung des "Rallye-Gipfels" ging weiter, indem auch 1965 und 1967 Minis als Sieger bei der Rallye Monte Carlo hervorgingen. Und das alles wäre natürlich ohne einen gewissen John Cooper nicht möglich gewesen. Ein exzellenter Autotuner mit der Spürnase für einen unverwechselbaren Siegertypen aus der "Westentasche".
(Dietmar)